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Allgemeines
Die Kollateralbänder beim Pferd befinden sich seitlich an den Gelenken, um diese zu stabilisieren. Sie können durch übermäßiges
Ungleichgewicht belastet werden, sei es durch ein Huf-Ungleichgewicht oder unebene Bodenverhältnisse.
Die Kollateralbänder des Hufgelenkes werden also beim Auffußen auf unebenem Boden besonders beansprucht!
Befundbesprechung und Behandlungsoptionen Conner
1. Krongelenksarthrose mit vermutlicher Seitenbandinstabilität als Hauptschmerzursache neben
anderen Knorpelbefunden
2. Schmerz vermutl. durch Instabilität
Behandlungsoptionen
1.) Krongelenksarthrodese mit Cave Hufstellung und FG Befunden - aktuell ruhend, aber dort auch schon arthrotische Veränderungen, die dann zusätzlich zum Tragen kommen könnten, wenn KGelenk versteift wird - dafür müsste Zehe weiter vom Schmied bearbeitet werden und gekürzt werden. Trachten höher kommen und der Abrollpunkt weiter nach hinten verschoben werden
- Problem: sehr Kostenintensiv, wenig kooperatives Pferd - geschätze Behandlungskosten 10.000 Euro plus 1
Jahr kostenintensive Rekonvaleszenz plus minus Zusatzkosten durch Op-Risiken
2.) Immobilisierung - quasi "eingipsen" zur Ruhigstellung...lange und zeitintensiv und verbandswechselintensiv, Conner würde sich das nicht gefallen lassen, er hat jetzt schon kaum gefressen in der Klinik! Intensivpatient mehrere Wochen - Monate, daher nicht kostengünstiger - dann eher OP (1) empfohlen
3.) Schmiedeherrichtung mit Verbreiterung der Schenkel bzw. Auflagefläche nach lateral - Eisen nach außen über den Huf rüberreichend ( med . Rat )
4.) Versuch Depot-medrate Injektion (Knorpelschaden eh schon da, darum macht das Cortison jetzt auch nicht viel mehr Schaden) und nach 2-3 Wochen antraben und schauen ob
es besser geworden ist (Ausschlussverfahren als genauere differenzierte Ursachenforschung)
5.) wenn keine Besserung und keine OP Option besteht oder Luxation des Knochens durch fehlende Seitenbandstabilität, dann Rat zur Euthanasie
Ernüchternd, wer Familie Sinka kennt, wir nehmen Punkt 6.)🫣! → Conner wird erstmal neu beschlagen, damit wollen wir ihm orhtopädisch eine Möglichkeit geben, wenn auch nur eine Kleine....mit einem Rehaschuh, dass sich alles beruhigt...so können wir besser beurteilen, wie weit wir ihm orthopädisch wirklich helfen können, ohne krasse Eingriffe und Medikamente, vorerst... dann wird er abgeholt, geht nach Hause nach Dallgow auf ein kleines Einzelpaddock, hoffen , beten und bangen, dass eine Ruhigstellung ohne Zwang funktioniert und weitere Dramen ausbleiben, er weiter frisst und kooperiert...
Nach-Kontrolle in ca. 2 Wochen, dann erst ggf. Cortison-Injektion als Entzündungshemmer zur weiteren Differenzierung bzw. Ausschluss ob Schmerz mehr aus Gelenk oder von den Seitenbändern kommt, wenn Conner schlecht bleibt, dann ggf. weiter Abwarten und dort piano laufen lassen unter regelmäßiger Röntgen-Kontrolle, da sonst Gefahr der Luxation durch fehlende Stabilität, leider bei dtl. schlechter werden: Euthanasie...
Es gibt viele Gründe warum wir so entschieden, auch wenn es nicht der übliche Weg ist, wir arbeiten eng Hand in Hand mit den Tierärzten!
Wir danken Euch für Eure Anteilnahme, Nachfragen, Wünsche... wir haben tolle Spenden erhalten: Bananen, Möhren, Zuckerrüben, rote Bete, Äpfel, Birnen und Leckerlies. Ausserdem haben wir ganz besonders liebe Angebote, für kostenlose Mithilfe im Stall erhalten. Das entlastet uns tatsächlich finanziell, wir sparen Personal... wenn alle freiwillig mithelfen. Auch unser AndyCandyCorner Snackautomat erfreut sich immer grösserer Beliebtheit und hilft uns sehr!
Conner ist gut hier angekommen. Er gewöhnt sich an das Reha-Eisen. Er hat Nena erkannt, das macht das Handling für uns schwieriger!
Nena darf jetzt nicht mehr das Grundstück verlassen, sonst setzen sich mehr als 500 kg unkontrolliert in Bewegung! Er frisst wieder!
Wir sind noch weit weg von jeglichem Optimismus! Aber es ist doch unser Conner! 🫶🏼
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Der vom Schmied bearbeitete Huf |
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das ursprüngliche Hufschühchen wird komplett umbearbeitet, Huf und Eisen aufeinander abgestimmt |
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es muss noch etwas untergebaut werden, damit er höher steht, die Sohle wird mit Silikon ausgefüllt, damit der ganze Huf mit zum Tragen kommt und das Hufbein beim Belasten nicht mehr so tief einsinkt und die Bänder entlastet werden! Der eine Huf hat über 2 Stunden Bearbeitungszeit gekostet. |
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hier ist ein leider nicht sehr korrekt gestelltes Pferd, aber man sieht hier schön, wie das Hufbein in der Hornkapsel aufgehängt ist. |
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Conner steht nach der reinen Barhufbearbeitung durch Pavel etwas besser da, aber man sieht die Defizite: u a: untergeschobene Trachten, der Hufsaum sollte gerade verlaufen und nicht schräg nach unten (b) , bei (a) sieht man eine leichte Beule durch Flüssigkeitsansammlung durch Entzündung |
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Am alten Röntgenbild aus Dezember sieht man die defizitäre Stellung, auch da war er schon in Behandlung. |
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Hier mit grün sieht man, den Vorher- Nachhereffekt im Vergleich zum Bild mit rot! |
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Die Linie ist jetzt annähernd gerade, Conner hat alle Freiheiten, sich den für ihn optimalen Abrollpunkt zu suchen. Die Umstellung sieht erstmal gut aus, aber Conner muss sie vor allem helfen, die kranken Strukturen zu entlasten! Wir sind gespannt und bleiben mutig und beobachten ihn rund um die Uhr! |
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Connerspende 😍 | Angekommen |
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Erstmal gucken, was die Nachbarpferde so machen | |
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Endlich frisst er wieder, eine süsse Osternestspende | Unsere beliebten Leckerlies aus dem Automaten haben ein osterliches Outfit erhalten! |
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Angekommen noch etwas skeptisch | Sie haben sich sofort erkannt: Conner und Nena: grosse Liebe! |
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Der erste Abend, alles ungewohnt | |
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Auch die alte Lady bekommt von den Spenden | Vertrauen in neuer Umgebung schaffen! |
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Nena... |